Die Praxis der Schweiz
Seit dem Fall Marcos im Jahre 1986 hat die Schweiz ihr Instrumentarium zum Umgang mit korrupten Geldern kontinuierlich weiterentwickelt. Heute nimmt sie in diesem Bereich international eine Vorreiterrolle ein.
- Rechtliches Instrumentarium und Partnerschaften
Die Schweiz verfügt über ein umfassendes juristisches Instrumentarium auf nationaler, bilateraler und multilateraler Ebene für den Umgang mit unrechtmässig erworbenen Vermögenswerten von politisch exponierten Personen. 2014 verabschiedete der Bundesrat eine Strategie zur Sperrung, Einziehung und Rückführung von Potentatengeldern. Sie richtet sich an die beteiligten Verwaltungsstellen und dient der effizienten Koordination aller nationalen und internationalen Akteure. Ziel der Strategie ist die möglichst rasche Rückerstattung der Vermögenswerte.
Auf internationaler Ebene setzt sich die Schweiz für eine engere Zusammenarbeit zwischen den Finanzzentren und den Herkunftsländern ein. Sie ist nicht nur im Rahmen der UNO und bei der Weltbank aktiv, sondern koordiniert ihre Massnahmen auch mit den G7-Staaten. Seit dem 1. Juli 2016 ist das Bundesgesetz über die Sperrung und die Rückerstattung unrechtmässig erworbener Vermögenswerte ausländischer politisch exponierter Personen in Kraft. Damit will die Schweiz ihren Finanzplatz schützen und unrechtmässig erworbene Gelder abwehren.
- Vertrauen, Dialog und Transparenz
Die erfolgreiche Rückführung von illegalen Potentatengeldern ist nur im Rahmen einer Partnerschaft möglich, die auf gegenseitigem Vertrauen und einem regelmässigen Dialog beruht. Die Schweizer Regierung arbeitet dazu eng mit den betroffenen Ländern zusammen und legt zusammen mit ihnen die geeigneten Verfahren und Monitoring-Mechanismen fest. Da jeder Fall einmalig ist, müssen jeweils massgeschneiderte Lösungen gefunden werden. Der Schweiz ist es wichtig, dass Gelder transparent zurückgeführt werden und der Bevölkerung zugutekommen, der durch Korruption und Unterschlagung wertvolle öffentliche Ressourcen entzogen wurden.